Was läuft bei euch, Leuts?!
Wie versprochen, hier mein Eintrag über unser Rückkehrerseminar in Usedom, welches eher ein gemeinsamer Urlaub mit Seminareinlagen war.
Am Montag morgen ging's los mit dem Zug. Acht Stunden Fahrt standen mir bevor, einmal durch halb Deutschland. Über Bielefeld, Berlin und Züssow nach Heringsdorf. Die fahrt ging schneller vorbei als gedacht und ich konnte es kaum erwarten die Leuts aus Ghana wiederzusehen. Umso überraschter war ich, als in Züssow dann auf einmal Emma und Haivu, zwei Freiwillige aus Vietnam, die auf meinem Vorbereitungsseminar in Teterow waren, vor mir standen. Sehr zum positiven überrascht, da ich schon irgendwie geknickt war, als ich in Ghana erfuhr, dass sie eigentlich nicht mit uns Seminar haben sollten. Im Zug nach Heringsdorf saßen dann auch schon weitere Freiwillige, was diese langsame, letzte Etappe nicht ganz so langweilig machte.
In Heringsdorf angekommen, holte Britta vom DRK uns ab und brachte uns zum HausBrainstorm, wo unser Seminar stattfand. Ein architektonisch sehr auffälliges und ansprechendes Haus in bombastischer Lage, direkt am Strand. Acht hauseigene Ferienwohnungen beherbergten uns Freiwillige über die Woche. Langsam trafen alle ein und es stellte sich heraus, dass nicht die alle Ghana- und Vietnam-Freiwilligen, sondern auch die Peru-Freiwilligen auf diesem Seminar sind. Eine bunt gemischte Truppe, drei Kulturen, drei Länder, drei Kontinente und natürlich unglaublich viel zu erzäheln, was das Seinarleiten sicher manchmal erschwerte :D
Der Seminarinhalt war sehr ähnlich dem was wir auf den Seminaren in Ghana schon gemacht hatten, aber dennoch war es gut in den ein oder anderen Punkten nochmal darüber nachzudenken und vor allem die Ansichten der Peru- und Vietnam-Leute zu erfahren.
Für euch ist aber der Inhalt nicht so anschaulich und interessant, sonder eher alles außerhalb der Seminareinheiten. Mittags sind wir immer mit der ganzen Truppe Essen gegangen, während dessen sich natürlich schon jedemenge mit jederman unterhalten wurde über alles mögliche. Dieser Austausch mit den Anderen über ihre Wiederankunft und das Einleben und bei den Peruanern und Vietnamesen natürlich was sie überhaupt so erlebt haben, war für mich und ich glaube auch für die meisten anderen der wichtigste Aspekt dieses Seminars.
Nach den Nachmittagseinheiten war immer mehr Zeit, welche meistens am Strand verbracht wurde, der keine zwei Minuten Fußweg entfernt war. Perfekter Sand, perfekte See, perfektes Wetter, perfekte Gesellschaft was braucht man mehr. Bei Musik auf den Decken chillen und labern, Volleyball speilen, schwimmen oder einfach nur da liegen und nichts tun. Nach dem Strand wurde dann wieder gegessen, meistens auch im Restaurant, aber einen Abend wurde gemeinsam gegrillt und einen Abend hat jedes Appartement selber gekocht. An dieser Stelle möchte ich mich auch zum Wiederholten male bei Luc und Benji, zwei Freiwilligen aus Peru bedanken, die an dem Abend für unsere Gruppe ein episch leckeres peruanisches Gericht für uns gekocht haben, welches die beste Mahlzeit des ganzen Seminars war! Nach dem Abendbrot wurde meistens in kleineren Gruppen getanzt und gefeiert, Geschichten und von Erfahrungen erzählt oder Tabu gespielt. Hier hat man dann vor allem die Freiwilligen die man nicht kannte kennengelernt und erfahren was bei den Freiwilligen aus Peru und Vietnam so abging im vergangenen Jahr. Auch die Gruppendynamik war hier nochmal ganz anders als in Ghana, da die eine Hälfte der Ghanaer mit den Vietnamesen Einführungsseminar hatte und die andere mit den Peruanern. Und dadurch, dass die Ghana-Hälften in Ghana so zusammengeschweißt wurden, kam man hier sehr gut in Kontakt mit den Freiwilligen aus den anderen Ländern, wie in meinem Fall Peru.
Es war super super interessant sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und zu erfahren was ihre Aufgaben und Projekte waren und natürlich war es super cool mit ihnen zu feiern und am Strand zu gammeln. Ich super froh, dass das Seminar für die drei Länder zusammen war und dass ich die Freiwilligen aus Peru kennenlernen durfte. Selbstverständlich fand ich es auch sehr schön meine Mitfreiwilligen-Familie aus Ghana wiederzusehen und mit ihnen nochmal Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Die nächsten Aktionen mit einigen der Freiwilligen sind natürlich auch schon geplant!
Der letzte sehr coole Aspekt dieser Woche, war die Rückfahrt welche ich entgegen meinen Erwartungen nicht alleine durchstehen musste. Zusammen mit Lea, Jana und Rebekka war es wirklich sehr viel einfacher auszuhalten als die Hinfahrt. Was im ersten Zug noch nach einer schläfrigen Reise aussah, wurde auf der weiteren Fahrt zu einem wirklich witzigen Abschluss. Als Lea und Ich begannen uns die Rätsel aus dem ZEIT Magazin vorzunehmen, wurde schnell klar, das das mehr als nur Kreuzworträtsel sind. Beim "Um die Ecke denken" hatten wir unglaublich viel Spaß und haben sehr sehr viel um die Ecke gedacht, zwar oft um die falschen, aber es kommt ja auf den Spaß an und nicht auf den Sieg...
Die Seminarwoche war definitiv nochmal ein gelungener Ausklang unseres Freiwilligendienstes. Weniger wegen dem eigentlichen Seminar, sonder eher aufgrund der Freunde, der Lage, der Stimmung und dem Zusammensein. Ich bin wirklich froh das Jahr in Ghana gemacht und alle diese Leute kennengelernt zu haben. Ihr seid die besten Leute!!!
Ich werde in Zukunft immer mal wieder kurze Updates machen und euch auf dem Laufenden halten, wie es bei mir im Studium, bei den Leuten in Ghana und allem so läuft. Auch werde ich immer etwas hochladen, wenn mal wieder was mit einem aus der Freiwilligenfamilie abging.
Bis dahin, lasst n Kommentar drunter was ihr vllt noch gerne wissen wollt, Fragen zu meinen Geschichten, zu Ghana oder zum Freiwilligendienst generell.
Wir lesen uns im Nächsten.
Euer,
Kwame Hauke
PS: Ein neues Lied was ich euch sehr empfehlen kann, welches ich auch dort erst kennengelernt habe ist " Strawberry Ginger" von E.L & Joey B. Es ist quasi der Song dieser letzten Woche!
Foto der Woche
Der allgegenwärtige Strand, der quasi vor unserer Haustür lag und daher oft von uns besucht wurde. Hier Rebekka, Lea und Julia, die dort am Abreisetag noch einmal Entspannung suchen.